Blind Guardian - The God Machine • Review | Metal1.info (2024)

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2022
  • Spielart: Melodic/Power Metal, Progressive Rock/Metal

Hansi Kürsch – Gesang
André Olbrich – Gitarre
Marcus Siepen – Gitarre
Barend Courbois - Bass
Frederik Ehmke – Schlagzeug

01. Deliver Us From Evil
02. Damnation
03. Secrets Of The American Gods
04. Violent Shadows
05. Life Beyond The Spheres
06. Architects Of Doom
07. Let It Be No More
08. Blood Of The Elves
09. Destiny

Das hat sogar für BLIND-GUARDIAN-Verhältnisse lang gedauert: Zwischen „Beyond The Red Mirror“ (2015) und „The God Machine“ sind satte sieben Jahre vergangen. Selbst die Krefelder Perfektionisten schaffen es für gewöhnlich zumindest im Vierjahresrhythmus, eine neue Scheibe zu produzieren. Seit „Nightfall In Middle-Earth“ (1998) waren die Gitarren und Drums nicht mehr so dominant im Sound von BLIND GUARDIAN wie hier, „Blood Of The Elves“ oder das knüppelharte „Violent Shadows“ zeigen das ganz deutlich. Mit ihrem Orchesteralbum „Twilight Orchestra: Legacy Of The Dark Lands“ (2019) scheinen BLIND GUARDIAN den Weg der 2000er Jahre zur orchestralen Gigantomanie auf gewisse Weise abgeschlossen zu haben – mehr Symphonieorchester als ein komplettes Album voll davon geht schließlich nicht. Die Barden rücken mit „The God Machine“ wieder mehr den Metal, die Härte und die Band an sich in den Mittelpunkt.

Was also macht eine Metalband mit fast 40-jähriger Historie, die eine mehr als 15-jährige Entwicklung zu immer mehr Bombast und Progressivität abgeschlossen hat? BLIND GUARDIAN fahren den Bombast tatsächlich zurück und sind für ihre Verhältnisse ziemlich straight unterwegs: Das Songwriting schreit förmlich „Bock auf Power und Speed Metal“, die Strukturen wurden entschlackt und gehen direkter nach vorne. Der charakteristische Gitarrensound, den BLIND GUARDIAN über die Jahre immer beibehalten und weiter verfeinert haben, kommt so wieder deutlicher zum Tragen als zuletzt. Die nostalgische Keule mit purer Rückbesinnung gibt’s aber trotzdem nicht – die progressiven Elemente, der hohe Anspruch, häufige Rhythmuswechsel und mächtige Chöre sind nach wie vor omnipräsent.

Am eindrucksvollsten schlägt „Architects Of Doom“ die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Auf ein düster-orchestrales Intro folgen thrashige Riffs, über die Hansi Kürsch harsch, fast schon rumpelig singt und dem Ganzen einen ungewohnten Anstrich verleihen. Das erinnert damit sogar etwas an die ersten Alben Ende der 80er. Der getragene, lieblich gesungene Refrain steht im krassen Kontrast dazu und repräsentiert die moderne Ausrichtung. Die fantastischen Leads passen dabei gleichermaßen zu „Imaginations From The Other Side“ (1995) wie auch „A Twist In The Myth“ (2006). Der Song wirkt damit wie eine eindrucksvoll komprimierte Zusammenfassung der gesamten Schaffensphase BLIND GUARDIANs und stellt eines der großen Highlights eines überragenden Albums dar.

BLIND GUARDIAN bedienen sich aber nicht nur all ihrer bekannten Stärken, sondern richten den Blick weiter nach vorne, was sich nicht nur am futuristischen und an „Neon Genesis Evangelion“ erinnernden Albumcover zeigt. „Life Beyond The Spheres“ ist die wohl sperrigste Nummer der Platte und hätte von den neun neuen Tracks am ehesten noch auf „Beyond The Red Mirror“ gepasst. Midtempo-Riffs mit Demons-And-Wizards-Färbung wabern getragen vor sich hin, spacige Klänge pumpen den Sound auf und überhaupt wirkt der Track mit seinen spannenden Queensryche– und Queen-Anleihen wie etwas völlig Neues, bisher Ungehörtes. Kürsch zeigt hier, wie auf dem ganzen Album, dass er wie eine gute Flasche Wein mit dem Alter immer besser und besser wird. Eine eindrucksvolle Gesangsleistung, sowohl in hohen wie mittleren Tonlagen und harschen Momenten, er überzeugt in jeder Situation vollends und präsentiert sich als einer der besten und charakteristischsten Sänger der metallischen Gegenwart. Erfreulicherweise wird seiner Stimme endlich wieder mehr Raum gegeben: So viel durfte Kürsch schon lange nicht mehr ohne dicke Chöre singen. Mehr Konzentration auf seine Stimme ist eine großartige Entscheidung. Erst dadurch entfaltet beispielsweise die starke Halbballade „Let It Be No More” eine ganz besondere Kraft.

„The God Machine“ wirkt zu Beginn, als würde man vier neue Alben von vier verschiedenen Bands hören – BLIND GUARDIAN überwältigen trotz der direkteren Ausrichtung mit einzigartigem Abwechslungs- und Detailreichtum. „The God Machine“ erschließt sich nicht beim ersten Hören; es will nicht nur Aufmerksamkeit und Geduld, es fordert und verlangt danach. Für viele Hörer dürfte das elfte BG-Album durch die Rückbesinnung auf alte Zeiten und die perfekte Verbindung aus Alt und Neu zum besten BLIND-GUARDIAN-Album der 2000er Jahre werden. „The God Machine“ ist in jedem Fall eine Machtdemonstration an brillantem Songwriting, überwältigenden Melodien und überlebensgroßen Songs. BLIND GUARDIAN bewegen sich in ihren ganz eigenen Sphären und stellen das selbstbewusst und makellos zur Schau.

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Wertung: 10 / 10

Publiziert am 2. September 2022 von Stefan Popp

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